Low-Impact Development Strategien für Urbane Gebiete

Regenwassermanagement im urbanen Raum

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Versickerungsflächen und Mulden

Versickerungsflächen und Mulden dienen dazu, Regenwasser direkt an der Oberfläche aufzunehmen und langsam in den Boden versickern zu lassen. Durch das Anlegen begrünter Mulden werden nicht nur Überflutungen reduziert, sondern gleichzeitig die Grundwasserneubildung gefördert. Diese natürlichen Speicherflächen sind in der Lage, große Wassermengen aufzunehmen und Schadstoffe durch Bodenschichten zu filtern, was einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität leistet.
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Gründächer als Wasserspeicher

Gründächer sind bepflanzte Dachflächen, die Regenwasser zurückhalten und somit die Abflussmengen aus Gebäuden erheblich reduzieren können. Die Pflanzen und die Substratschichten speichern das Wasser temporär und geben es langsam an die Atmosphäre und den Boden ab. Dadurch wird die Belastung der Kanalisation während Starkregensituationen gesenkt, und gleichzeitig bieten Gründächer zusätzliche ökologische Vorteile wie den Schutz der Dachabdichtung und die Verbesserung des städtischen Mikroklimas.
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Regenwassernutzungssysteme

Regenwassernutzungssysteme sammeln und speichern Niederschlagswasser, um es für nicht-trinkwasserrelevante Zwecke wie Bewässerung, Toilettenspülung oder Reinigungsarbeiten zu nutzen. Diese Technik reduziert die Nachfrage nach aufbereitetem Trinkwasser und entlastet somit die Wasserversorgungssysteme. Zudem trägt die dezentrale Regenwassernutzung zur Reduzierung von Oberflächenabfluss und Überflutungsrisiken bei, insbesondere in dicht bebauten urbanen Umgebungen.

Urban Gardening und Gemeinschaftsgärten

Urban Gardening und Gemeinschaftsgärten fördern die lokale Nahrungsmittelproduktion sowie soziale Interaktion und Umweltbewusstsein in Städten. Diese grünen Oasen fungieren nicht nur als Erholungsräume, sondern dienen auch der Versickerung von Regenwasser und der Verbesserung der Bodenqualität. Durch ökologische Gartenpraktiken wird zudem der Bedarf an chemischen Düngemitteln und Pestiziden verringert, was den Umweltschutz in urbanen Bereichen unterstützt.

Baumreihen und Baumpflanzungen

Das Anpflanzen von Bäumen entlang von Straßen und in öffentlichen Räumen trägt erheblich zur Reduktion von Oberflächenabfluss bei, da Bäume große Mengen Wasser aufnehmen und durch Transpiration verdunsten. Außerdem bieten Bäume Schatten und tragen zur Regulierung des städtischen Mikroklimas bei, indem sie Temperaturen senken und Schadstoffe filtern. Sie erhöhen auch die Biodiversität und verbessern das Stadtbild nachhaltig.

Renaturierung von Bächen und Flächensanierung

Renaturierte Bäche und naturnahe Gewässerflächen fördern die ökologische Vernetzung in der Stadt und schaffen wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna. Die Wiederherstellung natürlicher Gewässerstrukturen mildert Hochwassergefahren, indem Überflutungsflächen zur Rückhaltung von Wasser genutzt werden. Gleichzeitig verbessern solche Maßnahmen die Wasserqualität und bewirken eine Aufwertung des städtischen Landschaftsbildes.

Nachhaltige Flächenversickerung und Bodenmanagement

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Durchlässige Pflasterflächen ermöglichen es, dass Regenwasser direkt in den Untergrund versickert, anstatt sofort abzuleiten. Sie bestehen aus Materialien, die Wasser durchlassen, wie beispielsweise wasserdurchlässige Beton- oder Steinpflasterungen. Dadurch wird die Kanalisation entlastet, und gleichzeitig kann das Wasser schadstoffarm in den Boden gelangen, was zur Grundwasserneubildung beiträgt.
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Der Schutz und die Verbesserung der Bodenstruktur in Städten sind unerlässlich, damit der Boden seine Funktion als Wasserspeicher und Filter erfüllen kann. Dies beinhaltet Maßnahmen wie das Vermeiden von Bodenverdichtung durch schwere Maschinen, die Zugabe von organischem Material zur Förderung des Bodenlebens und die Schaffung von wasserdurchlässigen Schichten. Gesunde Böden unterstützen das Versickern von Regenwasser effektiv und tragen zum Hochwasserschutz bei.
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Retention bezeichnet die vorübergehende Speicherung von Regenwasser, um den nachfolgenden Abfluss zeitlich zu entzerren. Retentionsversickerungssysteme kombinieren die Speicherung mit einer kontrollierten Versickerung des Wassers in den Untergrund. Solche Systeme bestehen häufig aus unterirdischen Speicherelementen, die überschüssiges Wasser aufnehmen und langsam in den Boden abgeben, was die Kanalisation entlastet und das Risiko von Überschwemmungen verringert.